Bereits Ärzte der antiken Hochkulturen Ägypten, Griechenland und Rom setzten Honig als Augenmedizin ein. Plinius der Ältere bezeichnete in gar schwärmerisch als „Himmelsmedizin für die Augen“. In jüngerer Zeit machen Untersuchungen Mut, die die Fähigkeit des Honigs dokumentieren, den Altersstar und den diabetischen Katarakt zu verlangsamen oder sogar zu heilen. Ein ägyptischer Arzt, den ich wiederholt auf dem Apitherapie Kongress in Passau erleben durfte, behandelt Diabetiker äußerst erfolgreich mittels intravenöser Honiginjektionen. Etwas weniger spektakulär muten da seine Behandlungen von therapieresistenten Augenerkrankungen an. Selbst bei hartnäckigen Infektionen erwies sich die Honigbehandlung stets konventionellen Methoden überlegen. Prof. Mamdou Abdulrhman bringt den Honig großzügig auf und in das erkrankte Auge und legt anschließend einen Verband an. Er benutzt dazu einen einfachen Blütenhonig.
Mit Manuka-Honig könnte man den Heilerfolg sicher noch verbessern und beschleunigen. Neben seinen ausgezeichneten antimikrobiellen Eigenschaften, weist Manuka-Honig einen begrüßenswerten „Mangel“ gegenüber anderen Honigen auf. Er enthält bestenfalls Spuren des Enzyms Glukoseoxidase, das in Verbindung mit Wasser Gluconsäure und Wasserstoffperoxid freisetzt. Wer schon einmal Kontaktlinsenreinigungsflüssigkeit oder Haarbleichmittel ins Auge bekam, findet das bestimmt echt ätzend. Manuka-Honig brennt auch etwas, aber nur für kurze Zeit. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.